Die Rheinische Post Wesel berichtet am 04.07.2005:
>> Das 16-Millionen-Loch im Kreis-Etat lässt auch die Vereinigten Wählergemeinschaften nicht ruhig schlafen. Wie berichtet, hatten sich die Kreistagsmitglieder Martin Kuster und Marianne Meylahn sowie ihre Basis-Mitstreiter um den Kreisvorsitzenden Heinz Walter Prott Hilfe vom Bund der Steuerzahler geholt. 15 Ansatzpunkte hatte dessen Experte entdeckt, von denen einige jetzt als Sparvorschläge in die Diskussion gebracht werden. „Wir wollen zumindest darüber reden. Wenn es gute Gründe für die Notwendigkeit der Ausgaben gibt, lassen wir uns gerne überzeugen“, sagte Kuster.
In Frage stellen die VWG, ob 400000 Euro für eine kreiseigene Druckerei wirklich nötig sind, oder ob man mit einer Vergabe der Aufträge nicht günstiger fährt. Auch 100000 Euro Kantinen-Zuschuss halten die Freien für überdenkenswert. Wenn man ab Mittag zumache, so Meylahn, könne ja auch nichts in die Kasse kommen.
Stutzig macht laut Kuster ein Krankenstand von sechs Prozent: „35 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.“ Nicht nachvollziehbar sei zudem 17 Prozent mehr Personal zur Bekämpfung der Schwarzarbeit, zumal auf der Leistungsseite kein Zuwachs zu finden sei. Beim Rettungsdienst, so listet der VWG-Sprecher weiter auf, dauere die Gebührenabrechnung acht Wochen. Das sorge für Zinsverluste.
Klientelpolitik machten die VWG bei den Tierzüchtern aus, denen zwei Kreismitarbeiter mit einem Kostenblock von 220000 Euro zur Verfügung stünden. Vor dem Hintergrund einer Aussage von Dezernent Hans-Joachim Berg, dass bis auf einzelne und den Agenda-Mann des Kreises „die Leute keine Lust“ auf die Agenda 21 hätten, zweifeln sie an dem entsprechenden Etat-Posten von 100000 Euro.
Ein ganz großes Fragezeichen setzen die VWG hinter den Block Steuerung, Controlling, Mitarbeiterzufriedenheit etc., denn hier schlügen nach 260000 Euro in 2003 und 400000 in 2004 nun 612873 zu Buche. Kuster: „Das hat die Krankenquote offenbar nicht gesenkt.“ <<