Antrag zum Nachtragshaushalt

Im Namen der VWG-Kreistagsfraktion beantrage ich folgende Beschlussfassung:

Zur erforderlich gewordenen Verabschiedung einer Nachtragssatzung 2014 wird die Verwaltung beauftragt, dem Kreistag einen aktualisierten vollständigen Haushaltsentwurf für das Haushaltsjahr 2014 mit an die veränderten Rahmenbedingungen angepassten Ansätzen in der Kreistagssitzung des vierten Sitzungszyklus zum Zwecke von Haushaltsberatungen zur Verfügung zu stellen. Dabei sollen seitens der Verwaltung bei der Erstellung des neuen Entwurfs zugleich alle Ansätze insbesondere im Ausgabenbereich einer Prüfung unterzogen und gegebenenfalls angepasst werden.

Der Kreistag beabsichtigt, nach vorausgegangenen Haushaltsberatungen in den Fraktionen sowie in den Fachausschüssen und im Kreisausschuss die Nachtragssatzung 2014 in der ersten ordentlichen Kreistagssitzung des kommenden Jahres zu verabschieden.

Begründung 

Aufgrund der im kommenden Jahr zu erwartenden teilweise gravierenden Verringerungen der Einnahmen (RWE-Aktien, WES-Fonds) und Steigerungen der Ausgaben (Sozialleistungen) gegenüber dem verabschiedeten Doppelhaushalt, die zu einer höheren Kreisumlage führen könnten, hält es die VWG-Kreistagsfraktion für dringend geboten, den gesamten Haushalt 2014 neu zu beraten und insbesondere auf mögliche, über die bisherige Haushaltsplanung hinausgehende, Einsparungen zu überprüfen. Eine Nachtragssatzung ohne intensive und ernsthafte Vorberatungen lediglich in einer Kreisausschuss- und Kreistagssitzung durchzuwinken, wie offenbar beabsichtigt ist, hält die VWG-Kreistagsfraktion angesichts der prekären Haushaltslage vieler kreisangehöriger Kommunen für völlig unzureichend.

VWG wollen neuen Etat 2014

Die Rheinische Post Kreis Wesel berichtet am 15. Oktober 2013:

Die Vereinigten Wählergemeinschaften (VWG) beantragen für die Kreistagssitzung einen aktualisierten Haushaltsentwurf für 2014. Die Verwaltung soll ein Papier vorlegen, das die veränderten Rahmenbedingungen berücksichtigt. Dabei sollen, so Fraktionsvorsitzender Martin Kuster, alle Ansätze insbesondere im Ausgabenbereich einer Prüfung unterzogen und angepasst werden.

Hintergrund ist, dass in der ersten Kreistagssitzung 2014 eine Nachtragssatzung verabschiedet werden soll. Die VWG erwarten „teilweise gravierende Verringerungen der Einnahmen (RWE-Aktien, WES-Fonds) und Steigerungen der Ausgaben (Sozialleistungen) gegenüber dem verabschiedeten Doppelhaushalt, die zu einer höheren Kreisumlage führen könnten“. Laut Kuster sei der gesamte Etat 2014 neu zu beraten und auf Einsparungen zu überprüfen. Überdies sei der vor Jahren von CDU, SPD und Grünen beschlossene Zukauf von RWE-Aktien „eine schwerwiegende Fehlentscheidung“ gewesen.

>> Nachtragssatzung zum Kreishaushalt <<

Die NRZ Wesel berichtet am 11. Oktober 2013 (Auszug):

RWE kündigt an, zu sparen und die Dividende zu kürzen – von zwei auf einen Euro je Aktie. Das trifft den Kreis, der RWE-Aktien hält. Von einer Million Euro spricht Kämmerer Peter Giesen, der noch auf eine höhere Dividende hofft und Zuversicht zeigt. Er sei dabei, eine Nachtragssatzung zum Kreishaushalt aufzustellen, habe die Kommunen um Stellungnahme gebeten. (…)

Anmerkung: Die VWG-Kreistagsfraktion hatte deutlich davor gewarnt, noch weitere RWE-Aktien hinzuzukaufen. Eine große Kreistagsmehrheit aus CDU-SPD-Grüne sah dies anders. Die Quittung dafür kommt jetzt: Bei niedriger Dividende müssen auch noch Abschreibungen durch Kursverluste erfolgen, die zu einer deutlichen finanziellen Belastung des Kreishaushaltes führen!

Anfrage zum RWE-Aktienkauf 2011

Im Namen der VWG-Kreistagsfraktion bitte ich um Beantwortung der folgenden Anfrage:

Durch Mehrheitsbeschluss der Kreistagsfraktionen von CDU, SPD und Grüne am 15.12.2011 wurden Ende 2011 Aktien der RWE AG erworben.

Welcher Kursgewinn bzw. Kursverlust würde bei einem Verkauf dieser Aktien zum aktuellen Zeitpunkt realisiert werden? 

Welche Rendite werden diese Aktien angesichts deutlich gesunkener Dividende zukünftig erwirtschaften?

Welche finanziellen Auswirkungen wird die gesunkene Dividende auf RWE-Aktien für den Haushalt 2014 des Kreises Wesel haben?

 

Hintergrund: Für rund 1,7 Millionen Euro wurden RWE-Aktien erworben, deren Kurs heute erheblich unterhalb des damaligen Kaufkurses liegt. Lesen Sie hier unsere damalige Presseerklärung:
https://archiv.vwg-kreistag-wesel.de/2012/01/vwg-unterstutzt-kritik-von-attac-niederrhein-an-rwe-aktienkauf/

>> Risiko-Deal <<

Am 9. Januar 2012 veröffentlichte die Rheinische Post Niederrhein folgenden Leserbrief von Ingo Kübler (Auszug):

Attac Niederrhein und die VWG kritisieren zu Recht den Risiko-Deal des Kreises Wesel mit den RWE-Aktien. Seit 2008 verlor die RWE-Aktie 70 Prozent ihres Wertes. Die Dividende verringerte sich ebenso erheblich und wird durch die Kapitalerhöhung, wie es an der Börse heißt, zukünftig „verwässert“, weil mögliche Gewinne auf mehr Aktienbesitzer verteilt werden müssen. Der 1,7-Millionen-Aktienkauf wurde ohne öffentliche Diskussion und im Eilverfahren durchgezogen.  >> Risiko-Deal << weiterlesen