>>Neuorganisation der Kreisleitstelle<<

Auszug aus der Niederschrift der Kreistagsitzung am 9. Dezember 2010:

Fraktionsvorsitzender Kuster (VWG) erklärte, dass seine Fraktion ihren Antrag zurückziehe, wenn der Punkt 1 des Beschlussvorlages präzisiert werde. Er bitte die Verwaltungsvorlage dahingehend zu ergänzen, dass deutlich werde, dass die Kreisleitstelle im Keller des Kreishauses untergebracht werden solle. Falls diese Präzisierung erfolge, werde seine Fraktion ihren Antrag zurückziehen.

Landrat DR. Müller (..) Er führte aus, dass die Kreisleitstelle nicht im Keller des Kreishauses, sondern im Untergeschoss1 (U1) des Kreishauses untergebracht werden solle.(…)

Fraktionsvorsitzender Kuster (VWG) antwortete, dass er den Ausführungen des Landrates nicht folgen könne, dass er alleine entscheiden könne. Die Verwaltung könne seiner Ansicht nach deutlich erklären, wo die Kreisleitstelle im Kreishaus untergebracht werden solle. Er wolle gerne wissen, was dagegen spreche, den Beschluss dahingehend zu präzisieren.

>>Kreisleitstelle: VWG schaltet das Land ein<<

Die NRZ Wesel berichtet am 31. Dezember 2010:

Die Kritik der VWG an der Verlegung der Feuerwehrleitstelle in das Kreishaus wurde nicht gehört. Weil Fraktionsvorsitzender Martin Kuster aber davon überzeugt ist, dass eine Kreisleitstelle nicht in einen rheinnahen Ort gehört, in einen laut Verwaltung „potentiellen Überflutungsbereich“, hat sich die VWG nun in der Angelegenheit mit einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gewandt. >>Kreisleitstelle: VWG schaltet das Land ein<< weiterlesen

Offener Brief zur Absicht des Kreises Wesel, die Kreisleitstelle in ein potentielles Überflutungsgebiet zu verlegen

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,

es müsse wieder „unsere gemeinsame Verpflichtung sein“, den Menschen, sein Wohlergehen und seine Sicherheit zur wichtigsten Leitlinie unseres Handelns zu machen, so betonten Sie in Ihrer Trauerrede zur Tragödie auf der Loveparade in Duisburg als Folge gravierender Sicherheitsmängel, insbesondere verursacht bzw. toleriert durch die sich verantwortlich zeichnende Kommune.

Diese Aufforderung nimmt die VWG-Kreistagsfraktion sehr ernst. Darum wende ich mich in ihrem Namen aus Anlass eines Beschlusses des Kreises Wesel, der nach unserer Überzeugung die Sicherheit hunderttausender Menschen am Niederrhein hochgradig gefährdet, vertrauensvoll an Sie:

Der Kreis Wesel hat auf Vorschlag des Landrates mit den Stimmen der Kreistagsfraktionen von SPD und CDU am 9. Dezember 2010 beschlossen, die Kreisleitstelle als zentrales Managementorgan bei Schadensereignissen an einen rheinnahen Ort „im potentiellen Überflutungsbereich“ (Zitat aus der Verwaltungsvorlage!) zu verlegen.

Wir bitten Sie dringend um Überprüfung durch das Land, ob eine Kreisleitstelle tatsächlich in einem der zwei Untergeschosse des Verwaltungsgebäudes eingerichtet werden darf, wenn im Falle eines Deichbruchs durch Hochwasser eine Überflutung der Untergeschosse die Funktion und Zugänglichkeit der Leitstelle in Frage stellt. Offener Brief zur Absicht des Kreises Wesel, die Kreisleitstelle in ein potentielles Überflutungsgebiet zu verlegen weiterlesen

>> Leitstelle im Flutgebiet: VWG lassen Land prüfen <<

Die Rheinische Post Kreis Wesel berichtet am 30. Dezember 2010:

Martin Kuster, Fraktionsvorsitzender der Vereinigten Wählergemeinschaften (VWG) im Weseler Kreistag, lässt nicht locker. Er hat sich jetzt an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gewandt, damit sie sich des Themas Kreisleitstelle annimmt. Kuster hält es, wie berichtet, für falsch, wenn die Leitstelle für das Rettungswesen ausgerechnet im Untergeschoss des Weseler Kreishauses untergebracht wird. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die Verwaltungsvorlage, in welcher von einem „potenziellen Überflutungsbereich“ die Rede ist.

Die VWG, so Kuster, seien davon überzeugt, dass eine Überflutung einer Kreisleitstelle „zu 100 Prozent ausgeschlossen werden muss. Er bittet die Landesmutter, das Vorhaben prüfen und gegebenfalls stoppen zu lassen. Der Kreistag hatte sich in seiner letzten Sitzung für die Verlegung der Einrichtung an besagter Stelle ausgesprochen.

Kreishauskeller ist falsche Wahl für Kreisleitstelle

Presseerklärung der VWG-Kreistagsfraktion am 8. Dezember 2010:

Die VWG-Kreistagsfraktion wird bei der Abstimmung über den Standort im Keller des Kreishauses, das „im potentiellen Überflutungsbereich liegt“ (Zitat Verwaltungsvorlage!) eine namentliche Abstimmung fordern. Wenn die Katastrophe eintritt, dass im Falle eines rechtsrheinischen Deichbruchs und einer damit ausgelös-ten Überflutung die Kreisleitstelle absäuft, so soll auch nach zehn Jahren noch nachvollziehbar sein, welche Kreistagsmitglieder diese törichte Entscheidung mitgetragen haben. Außerdem wird die VWG-Kreistags-fraktion bei der Bezirksregierung anfragen, ob sie eine Platzierung einer Kreisleistelle „im potentiellen Überflutungsbereich“ für akzeptabel hält.