Offenbar setzt sich die Serie von Pleiten, Pech und Pannen bezüglich von Bau- und Projektvorhaben unter der Amtszeit des Landrats Dr. Müller fort. Nachdem jüngst das Rechnungsprüfungsamt dem Landrat bei der Vergabe von Gutachten an die zur traurigen Berühmtheit gelangte Vauth-Kanzlei signifikante Verfahrensfehler attestiert hatte, nachdem sich Gutachten für eine nun nicht mehr umzusetzende Breitbandinitiative als überflüssig erwiesen haben, wird wohl der Steuerzahler nun erheblich mehr für die neue Kreisleitstelle zahlen müssen. Die von der Verwaltung dem Kreistag als kostengünstigste Alternative schmackhaft gemachte Variante, die Kreisleitstelle in den Keller des Kreishauses zu verlegen, wird erheblich teurer ausfallen. Schon damals hatte die VWG-Kreistagsfraktion diese Variante abgelehnt, weil sie den vom Landrat propagierten Standort, zumal hochwassergefährdet, für eine Kreisleitstelle ungeeignet bewertete. Aufgrund der sich nun abzeichnenden Kostensteigerung schließt sich die VWG der Forderung der Bündnis90/Grüne an, dass nun alle Varianten wieder neu auf den Prüfstand gestellt werden müssen.
Vor diesem traurigen Hintergrund nimmt die VWG-Kreistagsfraktion auch das neue Gutachten zu den Standortvarianten für die linksheinischen Berufskollegs akribisch unter die Lupe. Sie stellt nämlich in Zweifel, dass ein kompletter Neubau eines Berufskollegs, wie in diesem Gutachten ausgewiesen, günstiger sein soll als die Reduzierung auf zwei Standorte bei gleichzeitiger Modernisierung und Erweiterung der dort vorhandenen Berufskollegs. Auch pädagogisch ist zweifelhaft, dass eine Schule, die mit rund 5.000 Schülern größer dimensioniert ist als viele Fachhochschulen, ein angemessenes Lernumfeld darstellt. Zudem wird sich die VWG nicht mit der pauschalen Aussage des Gutachtens zufrieden geben, bezüglich des ÖPNV-Transports dieser hohen Anzahl von Schülern werde noch „ein tragfähiges Mobilitäts- und Verkehrskonzept“ erstellt. Die VWG fordert stattdessen, dass noch vor der Standortentscheidung dem Kreistag ganz konkret dargelegt wird, wie der große Ansturm an- und abreisender Schüler bewältigt werden soll.