Die NRZ Wesel berichtet am 26.01.2006:
Kämmerer Helmut Schult plant für den Haushalt 2006 mit einer Steigerung der Kreisumlage von einem Prozent. Die Zeche zahlen die Kommunen. Diesen einfachen Weg wollen die Mitglieder der Vereinigten Wählergemeinschaften (VWG) nicht mitgehen. Das Bewusstsein, dass auch der Kreis sparen müsse, vermissen sie. Ihre Forderung lautet: Die Kreisumlage nur um 0,4 Prozent anzuheben. Ansonsten werde man dem Etat nicht zustimmen. Mit Blick auf die im gleichen Maße sinkende ÖPNV-Umlage sei dies gegenüber den Städten und Gemeinden vertretbar, betont Martin Kuster, Sprecher der VWG. Zudem gebe es genügend Einsparpotenzial im Kreishaushalt, die eine höhere Steigerung nicht notwendig machen.
Die Kommunen würden durch den VWG-Vorschlag um 2,3 Millionen Euro entlastet. Das Sparpaket der Vereinigten Wählergemeinschaften hat ein Volumen von 1,3 Millionen Euro – bleibt eine Lücke von einer Million. „Da müssen wir noch ein paar Anstrengungen machen. Aber auch die anderen Fraktionen sind gefragt“, erklärt Kuster.
Gestrichen werden könnten die Ausgaben für die Kreiszüchterzentrale, macht 228.000 Euro. „Die Beratung in Tierhaltung und Tierzucht kann vom Veterinärwesen übernommen werden“, meint Kuster. Die Vermarktung von Zuchttieren könne bei der Entwicklungsagentur Wirtschaft angesiedelt werden. Gestrichen werden könnte auch das Produkt „Steuerungsunterstützung“: In diesem Fachbereich sind die Gleichstellungsbeauftragte, der Personal- und der IT-Service angesiedelt. Die Mitglieder der VWG sehen nicht, dass die Ausgabe von knapp 600.000 Euro gerechtfertigt ist. (Anm. der VWG: Die Gleichstellungsbeauftragte, der Personal- und der IT-Service gehören NICHT zum Produkt „Steuerungsunterstützung“ und würden darum nicht von der Kürzung betroffen werden!) „Kostengünstiger und effektiver kann die Wirtschaftlichkeit durch Beauftragung externer Berater gesteigert werden“, so die VWG-Alternative. Überflüssig seien auch die Ausgaben für die Agenda 21 von 100.000 Euro. Nur einzelne Personen hielten sie in den Kommunen am Leben, eine Koordination durch den Kreis sei nicht nötig.
