Die Rheinische Post Wesel berichtet am 26.01.2006:
43,35 Prozent Kreisumlage sind für die Vereinigten Wählergemeinschaften (VWG) das höchste der Gefühle. Das heißt, die Last für die Kommunen soll nicht mehr als 0,4 Punkte stiegen. Im Raum steht ein Anstieg um einen Punkt. „Wir wollen aber, dass 2,3 Millionen Euro im Kreisetat eingespart werden“, erklärten gestern VWG-Vorsitzender Heinz-Walter Prott sowie die beiden Kreistagsmitglieder Marianne Meylahn und Martin Kuster. Für 1,3 Millionen machten sie erste Vorschläge.
Ganz streichen wollen die VWG die Kosten für die Steuerungsunterstützung (600000 Euro), die unter anderem mit Steigerung der Dienstleistungsqualität und der Mitarbeiterzufriedenheit umschrieben wird. Ebenso wegfallen soll ein Posten für die Förderung der Landwirtschaft: Tierhalter und -züchter könnten auch vom Veterinärwesen beraten und die Vermarktung der Entwicklungsagentur Wirtschaft zugeordnet werden. Verzichtbar sei ein sechsstelliger Betrag für die Lokale Agenda, welche (wenn überhaupt) in den Kommunen am Leben gehalten werde.
Reduzierungen der Etatansätze beziehungsweise Anfragen an den Landrat betreffen darüber hinaus die Sparten Kantine, Gefahrenabwehr, Dezentrales Controlling, Kooperation Jugendhilfe/Schule, Druckerei und Rechnungswesen. Ferner wollen die VWG den Entwurf des Kämmerers wieder von Eberhard Kanski (Steuerzahlerbund) unter die Lupe nehmen lassen. Er soll sich insbesondere die freiwilligen Leistungen ansehen, sagte Kuster, der auch „einer erschreckend hohe Nettokreditaufnahme“ kritisierte und vor weiterem Tafelsilber-Verkauf (RWE-Aktien) warnte.
In den VWG, so Kuster, habe es übrigens ein ähnliches Stimmungsbild in Sachen Niederrhein-Kreis gegeben wie bei der Umfrage im Kreis: „Halb und halb.“ Man habe es ihm und Meylahn überlassen, in diesem Zusammenhang die eigene Meinung vorzutragen. Beide sind weiter für die Umbenennung, weil sie wirtschaftliche Vorteile für die Region sehen.
Das in Hünxe geplante Kreislaufwirtschaftszentrum (KWZ) ist auch in VWG-Kreisen schon diskutiert worden. Laut Martin Kuster scheint sich eine „Stimmung dagegen“ abzuzeichnen.
Zur Frage, ob Dinslakens Berufskolleg ein Forum braucht, erwarten die VWG weiter ein Nutzungskonzept und halten die nahe Stadthalle für ebenso geeignet.