>> „Feiertag“ Altweiber streichen <<

NRZ Wesel berichtet am 6. Januar 2007:

Unterm Strich belastet die angekündigte Senkung der Kreisumlage die Kommunen mehr als bisher. Das bedauern die Mitglieder der VWG. Für sie stecken im Etatentwurf für 2007 weitere Möglichkeiten, Ausgaben zu senken und somit die Umlage nicht wie angekündigt um 0,9 Prozentpunkte zu reduzieren, sondern um insgesamt 1,05 Prozentpunkte. Zusätzliche Einsparmöglichkeiten in Höhe von 655 000 Euro, so VWG-Sprecher Marin Kuster, enthalte der von Kämmerer Helmut Schult vorgelegte Entwurf. „Wir stimmen nur einem Haushalt zu, der eine Reduzierung der Umlage von 1,05 Prozentpunkte vorsieht“, kündigte Kuster gestern bei einem Pressegespräch an. „Höhere Einsparungen sind wünschenswert, aber mehr ist nicht möglich“, betont der VWG-Sprecher.

Ein Sparvorschlag der VWG lautet, den Ehrenamtsfonds und den Kulturfonds nur noch im Wechsel alle zwei Jahre zu verleihen. Im vergangenen Jahr hatte die Wählergemeinschaft beantragt, Sponsoren für die Finanzierung zu gewinnen. Was allerdings mit dem Hinweis, man werde keinen Sponsor finden, von der Verwaltung abgelehnt wurde. Nun startet Kuster einen neuen Versuch. Für die Jahre dazwischen sollte der Kreis Interessenten suchen, die in ihrem Namen die Vergabe ausrichten möchten. Mit Unterstützung der Kreisverwaltung, aber auf ihre Kosten. „Wir haben genügend Gewerbetreibende im Kreis, vielleicht gibt es auch Privatpersonen, die sich damit einen Namen machen wollen“, meint Kuster.

Die VWG plädiert dafür, einen der beiden Brauchtumstage zu streichen. Der Rosenmontag soll weiterhin für die Beschäftigten der Kreisverwaltung arbeitsfrei bleiben, aber wer Altweiber feiern möchte, sollte dafür einen Urlaubstag nehmen müssen.

Zu pessimistisch habe der Kämmerer die Einsparungen bei den Kosten für Hartz IV berechntet. Schult geht von 100 000 Euro aus, während die VWG Einsparungen um die 900 000 Euro für möglich hält.