Inklusion nicht zum Nulltarif

Auszug aus der Niederschrift der Schulausschusssitzung am 12. November 2014:

Ausschussmitglied Kuster (FDP/VWG) sagte, dass Inklusion nicht zum Nulltarif zu haben sei. Die Belastung müsse auf unterschiedliche Schultern verteilt werden. Die Kommunen seien vor große Herausforderungen gestellt worden. Gemeinsam sei ein Konzept erarbeitet worden, welches von der Verwaltung als alternativlos dargestellt worden sei. Die Alternativlosigkeit könne nicht nachvollzogen werden, weil den Ausschussmitgliedern keine Alternative aufgezeigt worden sei. Nach dem 9. Schulrechtsänderungsgesetz sei jedoch auch eine sonderpädagogische Förderung im Regelsystem möglich. Er möchte wissen, warum diese Alternative nicht vorgestellt worden sei.

Fachdienstleiter Goerke sagte, dass er davon ausgehe, dass Herr Kuster auf die sonderpädagogischen Lernorte hinweise. Diese seien auf Seite 33 des Förderschulkonzeptes beschrieben. Die Frage der Möglichkeit der Beschulung an sonderpädagogischen Lernorten sei von der Stadt Dinslaken an das MSW gestellt worden. Aufgrund der Antwort des MSW habe die Stadt Dinslaken beschlossen, ihre Förderschule zu schließen. Die sonderpädagogischen Lernorte hätten eine Schleusenfunktion in das Regelsystem und würden eine temporäre Beschulungsmöglichkeit von maximal neun Monaten darstellen. Es würde sich nicht, wie von Herrn Kuster angenommen, um dauerhafte Lernorte parallel zum Regelsystem 15 handeln und würden somit auch keine Alternative zum Erhalt eines Förderschulstandortes darstellen. Bei einer Schließung aller Förderschulstandorte Lernen und emotionale-soziale Entwicklung, könne dem Elternwunsch auf eine wohnortnahe Beschulung in einer Förderschule nicht entsprochen werden, da diese im Kreis Wesel dann nicht mehr vorgehalten würden.