>>Die Bedrohung ist real!<<

Das Wochenmagazin berichtet am 03.07.2013 (Auszüge):

HochWasserSchutz-Initiative warnt: „Wenn alles so bleibt, geht Deutschland einer Katastrophe entgegen.“

Wochenlang haben uns die Bilder der Flut von Donau und Elbe in Atem gehalten. Hier bei uns am Niederrhein blieb „Vater Rhein“ in seinem Bett. Aber wie lange noch?

Hans Peter Feldmann, Sprecher der HochWasserSchutz-Initiative am Niederrhein, warnt: „Die Bedrohung ist real. Wenn alles so bleibt, wie es ist, geht Deutschland sehenden Auges und völlig unvorbereitet einer Hochwasserkatastrophe entgegen. Und das Gefährdungs- wie Schadenspotenzial im „deichgeschützten“ Überflutungsgebiet des Niederrheins ist weitaus größer als an der Elbe: in etwa beträgt es das Zehnfache von dem der Elbe. Bedingt durch die Auswirkungen des Bergbaus gibt es weltweit kein Gebiet, das ein höheres Risiko trägt.“ (…)

Ingenieure der Universität Bochum bestätigten: „Das Risiko der einmaligen Überschwemmung innerhalb von 100 Jahren liegt immer noch bei 18 Prozent.“ Peter Feldmann nimmt den Ball auf: „Bricht der Damm an der falschen Stelle, ist die Katastrophe da.“ Plakatives Beispiel: Hätte sich das Wetter vor vier Wochen an die Prognose gehalten, wäre die Katastrophe nicht im Süden und Osten präsent gewesen, sondern bei uns am Niederrhein. Es geht ihm, seinen Mitstreitern, Deichverbänden wie dem „Runden Tisch Hochwasserschutz“ um den Erhalt des Lebensraumes von Millionen Menschen. „Wir leben im Einzug des wichtigsten und zugleich gefährlichsten, weil begradigstem Stromes, dem Rhein. „Schon jetzt wären rund 300 Quadratkilometer große Gebiete ohne künstliche Absenkung des Grundwassers nicht mehr bewohnbar.“  Wohin sollten die Menschen fliehen, wenn es zum Hochwasserfall kommenwürde? „Es gibt in Deutschland kein einheitliches Konzept zum Hochwasserschutz, geschweige denn zur Vorbeugung beziehungsweise zur Schadensbegrenzung“, führt Tjerk Miedema aus, der bei Shell-Konzern für den Katastrophenschutz verantwortlich zeichnete. „Keiner weiß, was zu tun wäre. Und das schon seit Jahren. Das ist schlicht unverantwortlich.“  (…)

Nicht nur der Bezirksregierung würden Pläne zur Sanierung der Deiche schon seit Jahren vorliegen. Passiert ist nichts. „Ohne Bewilligigung können keine Gelder abgerufen werden, ohne Gelder keine Deiche saniert werden. Es ist uns ein Rätsel, wieso sich die Politik dermaßen bedeckt und offenkundig desinteressiert zeigt“, so Martin Kuster, Fraktionsvorsitzender der Vereinigten Wählergemeinschaft im Kreis Wesel (VWG). (….)

Eine Farce ist in diesem Zusammenhang: Die Pflicht zum Hochwasserschutz ist in NRW nicht gesetzlich geregelt – sie ist weder dem Land noch den Kommunen, noch dem Bürger zugewiesen. Allein auf freiwilliger Basis können sich Bürger in Wasser- beziehungsweise Deichverbänden zusammenschließen, um überhaupt irgendwas zu erreichen. (…)

Der Politik wirft Feldmann vor, es nicht ernst zu nehmen, die Menschen zu schützen. Im Gegenteil: Die Mittel für den Deichbau sollen sogar gekürzt werden. „Wir kämpfen für den Erhalt unseres Lebensraumes, da es nicht möglich ist, mehr Platz für den Rhein zu schaffen oder die Deiche zu erhöhen. Es muss der Abfluss des Wassers auf ein Maß beschränkt werden, dass es nicht zu einer Katastrophe führt“, fordert Feldmann.  (…)

Weitere Informationen unter: www.nr-feldmann.de

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