Die NRZ Wesel berichtet am 12. Januar 2012:
Die Hafenkooperation droht aus Sicht von Martin Kuster, Vorsitzender VWG-Kreistagsfraktion in Wesel, ein Desaster zu werden. Schon die Verträge über die Einbringung der bestehenden Häfen seien mit „heißer Nadel“ gestrickt worden. Nun sieht die VWG-Fraktion, dass ihre damalige Kritik berechtigt war. Denn Landrat Ansgar Müller müsse nun zugeben, dass die vertraglich geregelte Zusammenführung „zu enormen steuerlichen Mehrbelastungen führen würden“.
Es seien laut Kämmerer Peter Giesen kleinere vertragliche Anpassungen notwendig, um diese Mehrausgaben zu verhindern.
Diese Änderungen sollte der Kreistag am Dienstag, 15. Januar, beschließen. Wie Kuster weiter mitteilt, rudere die Kreisverwaltung nun zurück. In einer Beratungsvorlage heiße es, dass die Vertragsanpassungen nicht belastbar abgeschlossen seien und darum am Dienstag noch kein Beschluss gefasst werden könne.
Lächerlich ist aus Sicht der VWG-Fraktion außerdem die Absicht der Verwaltung, über den Eintritt der Kiesfirma Hülskens in die Gesellschaft im nichtöffentlichen Teil der Sitzung beraten werden soll.
Lächerlich sei es deshalb, weil der Landrat „doch selbst bereits Mitte Dezember 2012 stolz in der Presse verkündete, dass dieser Kompromiss gefunden worden sei“.
Die Vereinbarung sieht vor, dass Hülskens Gesellschafter wird und einen Sitz im Aufsichtsrat der Delta Port GmbH erhält. Als Gegenleistung für Grundstücke, die das Unternehmen einbringt und die für die Westerweiterung des Hafens Emmelsum benötigt werden.
Die VWG werde ihre Zustimmung verweigern, kündigt Kuster an. Sie beantragt dagegen, dass der Kreis eine Enteignung der Grundstücke einleiten soll, „wenn Hülskens nicht bereit sein sollte, die notwendigen Grundstücke gegen einen gerechtfertigten Preis zu verkaufen“.
Nach Überzeugung der VWG-Kreisfraktion müsse die neue Hafengesellschaft „in rein kommunaler Hand bleiben“.