Die NRZ Wesel berichtet am 3. März 2011:
Den Haushaltsentwurf haben die Mitglieder der VWG-Fraktion unter die Lupe genommen und dabei einige Sparmöglichkeiten entdeckt. Unterm Strich, so der Fraktionsvorsitzende Martin Kuster gegenüber der NRZ, könne noch rund eine Million Euro eingespart werden. Davon, ergänzt er, hänge die Höhe der Kreisumlage ab. Fest stehe jedenfalls: Die Kommunen sollten nicht alleine alle zusätzlichen Kosten tragen.
Geht der Kreiskämmerer zurzeit von einer Erhöhung um acht Prozentpunkte aus, schätzt Kuster, dass die Städte und Gemeinden am Ende eine Steigerung von vier bis fünf Prozent zu schultern haben. Den Rest würde der Kreis tragen, ohne aber „Tafelsilber“ verkaufen zu müssen.
Erneut beantragt die VWG-Fraktion die Abschaffung der Kreistierzuchtzentrale. Kosteneinsparung: rund 220?000 Euro. Nicht nachzuvollziehen sei die Erhöhung der Mittel für die Instandhaltung der Kreisstraßen. Waren im vergangenen Jahr 7021 Euro pro Kilometer Straße eingeplant, sind es für dieses Jahr 11?046 Euro. Unterm Strich macht das eine Erhöhung um 400?000 Euro aus. Die Hälfte würde auch reichen, meint Kuster. Die Erläuterung der Verwaltung, die Steigerung hänge mit dem Winter zusammen, lässt der Fraktionsvorsitzende der VWG nicht gelten: „Wir hatten schon 2010 einen strengen Winter.“ Eine Erhöhung um 200?000 Euro wäre ausreichend. Der Zuschuss für das Landestheater Burghofbühne soll um 30?000 auf 250?000 Euro reduziert werden.
Der vom Landrat verfügten Neuorganisation der Verwaltungsspitze setzt Kuster ein eigenes Modell mit einer Doppelspitze aus Landrat und Kreisdirektor entgegen. Beide würden für zwei Vorstandsbereiche und einen Geschäftsbereich zuständig sein. Die Folge: Eine Vorstandsstelle weniger als im Landratsmodell. Kuster geht aber nicht davon aus, dass Müller umgestimmt werden kann. Ein Ansatzpunkt für die Kritiker der Neuorganisation ist der Stellenplan, über den der Kreistag zu entscheiden hat.
„Setzt Müller seine Drohung um und setzt gegen einen gelten Stellenplan seine Neuordnung um, werden wir es rechtlich prüfen lassen“, kündigt Kuster an. Bereits bei der Besetzung des Kämmerers habe man den Verwaltungschef mit einem Rechtsgutachten zum Einlenken bewegen können, erinnert Kuster. „Müller hat aus den letzten Jahren nichts gelernt“, sagt er.
Zudem werde man keinem Stellenplan zustimmen, in dem ein persönlicher Referent des Landrates vorgesehen ist. „Der Stelleninhaber hat völlig versagt“, betont Kuster. Die Aufgabe, zwischen Politik und Landrat zu vermitteln, habe er nicht erfüllt.