>> Neuorganisation im Kreishaus <<

Die Rheinische Post berichtet am 4. Februar 2011 (Ausschnitte):

Landrat Dr. Ansgar Müller erntet für seine zur Jahresmitte angekündigte Verwaltungsreform im Kreishaus nicht nur Kritik. Nachdem er von CDU und Grünen wegen seines „selbstherrlichen Alleingangs“ heftig getadelt worden ist (RP berichtete), bekam er gestern von der SPD uneingeschränkte Rückendeckung. Auch die Freien Wählergemeinschaften (VWG) loben den vorliegenden „Entwurf“ zwar, wollen aber die Machtfülle des Landrates begrenzen.

Bekanntlich möchte Müller die Dezernate mit den Fachbereichen „verschmelzen“. Damit fällt eine Hierarchie-Ebene weg. Unter der Allzuständigkeit des Landrates soll es künftig fünf Verwaltungsbereiche geben, einen mehr als Dezernate. Neuer Mann im Vorstand ist neben Kreisdirektor Ralf Berensmeier, Kämmerer Peter Giesen, Lars Rentmeister (Sicherheit und Ordnung), Martin Wegner (Bauen und Planung) nun Michael Maas (SPD), noch Vize-Chef der Entwicklungsagentur (EAW). Er bekommt neben der Zuständigkeit für die EAW, die weiter von Michael Düchting geleitet wird, das Schulressort. (…)

SPD-Fraktionschef Peter Kiehlmann ist ganz auf der Linie des Landrats. Der Entwurf habe „Hand und Fuß“. Er betont wie Müller den „mittelfristigen Spareffekt“ von einer halben Million Euro pro Jahr. So einig scheint die Fraktion nicht. Nach RP-Informationen gibt es Kräfte, die nach dem geplatzten Bündnis mit Grünen und VWG nun die gerade begonnene sachliche Zusammenarbeit mit der CDU massiv belastet sehen.

Die VWG lobt den Organisationsentwurf und sieht sich durch Verschlankung in der Verwaltungsführung bestätigt. Allerdings möchte VWG-Sprecher Martin Kuster ganz oben „eine Doppelspitze“: Kreisdirektor, einzig vom Kreistag auf Zeit gewählter Spitzenbeamter, und Landrat sollten sich die Verantwortung für je zwei Vorstandsbereiche teilen. Er setze in den politischen Verhandlungen auf die Kompromissbereitschaft Müllers. Die VWG will sich von „parteipolitischem Gezänk“ fernhalten.