Die Rheinische Post Kreis Wesel berichtete am 3. Dezember 2010 (Auszüge):
Erstmals wird der Kreis Wesel einen Doppelhaushalt fahren. Kämmerer Peter Giesen gab im Kreisausschuss gestern die Eckdaten zu dem Entwurf für 2011 und 2012 bekannt, der in der kommenden Woche dem Kreistag vorgelegt wird. Dabei zeichnet sich, wie kaum anders zu erwarten, für die Beschlussfassung im Frühjahr erneut eine politisch schwerwiegende Entscheidung ab: Entweder muss die Kreisumlage stark erhöht werden, was die 13 Kommunen belastet. Oder der Kreis greift sein Tafelsilber an, das Giesen als „nicht erneuerbares Vermögen“ bezeichnete. (…)
Als strukturelles Defizit werden 16,1 Millionen aus 2010 mitgeschleppt. 6,1 Millionen kommen neu hinzu. Um diese 22,2 Millionen Euro auszugleichen, müsste die Kreisumlage 2011 um 6,6 Punkte auf 47,3 Prozent steigen, könnte 2012 aber wieder auf 46 Prozent sinken. (…)
Kurz: Die Politik hat mal wieder die Wahl zwischen Pest und Cholera. Denn auf einem leergeräumten Sparbuch können irgendwann keine Zinsen mehr gutgeschrieben werden, die man sonst zur Schonung der kommunalen Kassen einsetzen konnte.
Unmittelbar zum Thema gehört die strategische, auf einen längeren Zeitraum angelegte Haushaltskonsolidierung. Die FDP kritisierte das Aufschieben, ebenso Grüne und VWG, die außerdem das Konzept an sich auf den Prüfstand stellten. (…)