>> Ein Schuss ins Blaue <<

Der Bund der Steuerzahler NRW berichtet im Oktober 2009 in seinem Wirtschaftsmagazin (Ausschnitte):

Für 6,4 Millionen Euro soll der Flugplatz Schwarze Heide ausgebaut werden. Der Bedarf ist nicht da, sagen die Kritiker. (…)

Finanziert wird der Ausbau zur Hälfte vom Land NRW. Bei Sicherheitseinrichtungen wie Befreuerungsanlagen zahlt das Land 80 Prozent. Den Rest der Kosten tragen zu 49 Prozent die Stadt Bottrop und zu 51 Prozent der Kreis Wesel. Ob die Euros gut investiert sind, ist allerdings fraglich. Schon jetzt wird der Verkehrslandeplatz vom Steuerzahler subventioniert. Der jährliche Betriebskostenzuschuss des Kreieses beträgt 56.000 Euro, die Stadt Bottrop steuert 137.000 Euro bei. Gegenwind kommt vor allem von den Grünen und Vereinigten Wählergemeinschaften des Kreises Wesel. Sie stützen ihre Kritik auf den 215-Seiten starken Planfeststellungsbeschluss. Was dort nachzulesen ist, wiegt in der Tat schwer.

„Einen marktbedingten, auf konkreten Nachfragen gestützten Bedarf gibt es derzeit nicht“, so die Bezirksregierung Düsseldorf. Die von der Flugplatzgesellschaft aufgestellten Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Verkehrslandeplatzes weist sie als zu hoch gegriffen zurück. Die Bezirksregierung konnte bei ihrer Prüfung weder feststellen, dass es am Verkehrslandeplatz Schwarze Heide in der Vergangenheit nennenswerten Betrieb mit Flugzeugen gab, die nach den EU-Sicherheitsstandards dort nicht mehr starten und landen dürften, noch gab es „einen signifikanten Wegfall von Flugbewegungen“ nach Einführung der neuen Sicherheitsvorschriften im Jahr 2005. Gefähredet wären also die derzeit 120 Arbeitsplätze wohl nicht, wenn man alles so ließe, wie es ist. (…)

6,4 Millionen Euro werden somit investiert, um Unternehmen, von denen noch nicht einmal sicher ist, ob sie sich ansiedeln, alle Flugoptionen für die Zukunft offen zu halten. Für die Steuerzahler zu hoffen ist, dass sich die Schwarze Heide tatsächlich in eine blühende Wirtschaftsregion verwandelt.