Leserbrief von Michael van Laack zur Kampfhundattacke in Spellen
(veröffentlicht in der Rheinischen Post Dinslaken) :
Die Antwort eines Augenzeugen: Die charakterliche Begutachtung des Kampfhundes durch den Kreisveterinär steht noch aus und das Ordnungsamt möchte darüber hinaus noch geklärt wissen, ob der Pitbull einen Radfahrer verfolgt hat oder nicht. In Klarsprech übersetzt „Wir haben einen Hund, über dessen Charakter wir noch keine Aussage machen können, nach einem Vorfall, dessen Ablauf wir noch nicht vollständig rekonstruieren konnten, an den Halter zurückgegeben. Wir gehen davon aus, das von ihm keine Gefahr ausgeht, denn schließlich sagen ja auch die Nachbarn, dass er sehr lieb sei! “
Dem ist nichts hinzuzufügen! Höchstens folgendes: Eine Halterfamilie gibt es nicht, sondern nur einen Halter. Ein Pitbull ist kein Familienhund – ein Pitbull, der sieben Jahre in einem Tierheim verbracht hat, schon gar nicht!
Und nun zur Polizei: Der Radfahrer, der von dem Tier über eine kurze Strecke verfolgt wurde, hat dies bei den Beamten ausgesagt und ist namentlich erfasst worden, wie auch andere Augenzeugen. Das Tier ist nach der Verfolgung noch in eine Seitenstraße gelaufen und erst nach knappfünf Minuten völlig erschöpft zurückgehrt. „Erschöpft“ und „folgsam“ sollte nicht verwechselt werden! Und zuletzt noch: Wenn Beißereien zwischen Hunden(der Pitbull wollte die Kehle des Labradors zerfetzen) und die Verfolgung eines Radfahrers zum Tagesgeschäft des Ordnungsamtes gehören, sollte man als Normalbürger vielleicht mal über einen Wohnortwechsel nachdenken.
Ich jedenfalls werde meine siebenjährige Tochter nicht durch die betreffende Straße laufen lassen, so lange ich fürchten muss, dass ein Kampfhund ohne Maulkorb einmal mehr einem körperlich zur Beherrschung eines solchen Tieres vollständig ungeeigneten Mitglied der Familie des Halters zur Aufsicht überlassen wird.
Michael van Laack (Dipl.-Theol.) Mehrumer Straße 21, 46562 Voerde