Rheinische Post Wesel berichtet am 06. Januar 2007:
Die Vereinigten Wählergemeinschaften sehen im Etatentwurf für den Kreis Luft für mehr Ersparnis. Sie machen sich für eine Absenkung der Kreisumlage um 1,05 Prozentpunkte stark. Das wären 0,15 Punkte mehr als vorgeschlagen beziehungsweise 650000 Euro mehr Entlastung für die Kommunen. Dies stellten die Kreistagsmitglieder Martin Kuster und Marianne Meylahn mit dem VWG-Vorsitzenden Heinz-Walter Prott gestern in Büderich vor.
Statt generell Sparforderungen zu erheben, lehnen sich die VWG mit ihren Vorschlägen teils an konkrete Erkenntnisse aus dem Kienbaum-Gutachten an. Laut Kuster könne schon 2007 davon ausgegangen werden, dass die Sozialausgaben (SGB II, Hartz IV) 500000 Euro Kosten weniger bescheren. Weitere 90000 Euro seien bei der Kantine drin, 35000 beim Posten Großgefahrenabwehr und 62000 bei der Tierzüchterzentrale (eine Kraft weniger).
Spareffekte, die teils 2008 erst greifen könnten, erwarten die VWG durch Pflege-Casemanagement, beim Unterhaltsvorschuss, bei einer strafferen Heimaufsicht und abgespeckten zahnärztlichen Reihenuntersuchung. Ferner könne der Brauchtumstag Altweiberkarneval abgeschafft und in der Verwaltung ruhig gearbeitet werden. Auch könne bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit auf eine halbe Stelle verzichtet werden. Lob von den VWG bekam das technische Dezernat, in dem bereits viele Sparvorschläge umgesetzt beziehungsweise aufgegriffen worden seien.
Kuster kritisierte erneut die Ausgaben für den Flugplatz Schwarze Heide, zumal offenbar nicht geklärt sei, wie die beteiligten Kommunen das Kreis-Darlehen gegebenenfalls zurückzahlen müssten.
Die VWG wünschen sich für 2007 „mehr Elan“ am Runden Tisch Familie und Jugend, beantragen zudem die Einführung einer Familienkarte nach Neusser Vorbild. Dieses zeige, dass Betriebe sehr wohl für so eine Aktion mit Vergünstigungen zu gewinnen seien. Preise aus dem Ehrenamtsfonds und dem Kulturfonds sollen – im Wechsel – nur noch alle zwei Jahre vergeben werden. Jährliche Veranstaltungen könnten indes erhalten werden, wenn von der Entwicklungsagentur Wirtschaft Sponsoren als Ausrichter gewonnen werden könnten.